Bachtschyssaraj
(ukrainisch und russisch ??????????/Bachtschissarai; krimtatarisch Ba?çasaray, tatarisch sinngemäß Palast des Gartens) ist eine tatarische Stadt in der Autonomen Republik Krim, etwa eine Zugstunde von Simferopol entfernt.
In Bachtschyssaraj steht der Khan-Palast, von dem aus einst das Khanat Krim regiert wurde und der daher 300 Jahre lang das Zentrum des Islam in der Ukraine war. Der Gebäudekomplex, an dessen Bau vom 16. bis zum 18. Jahrhundert iranische, türkische, russische und ukrainische Meister beteiligt waren, zeigt eine Mischung aus verschiedenen Baustilen. Er beherbergt den Tränenbrunnen, der von Alexander Puschkin in einem berühmten Poem besungen wird. Der Brunnen von Bachtschissarai ist von verschiedenen russischen Komponisten vertont worden, zum Beispiel alsKantate von Arenski (1899) und als Ballett von Assafjew (1933/34).
Unweit von Bachtschyssaraj liegt die Höhlenstadt Tschufut-Kale (Çufut Qale, ????? ????), die im 10. Jahrhundert von Alanen gegründet wurde. Ferner befindet sich auf dem Steinplateau von Tschufut-Kale ein im 8. Jahrhundert von Mönchen aus Byzanz gegründetes Höhlenkloster.
Der Ort selbst wurde 1502 zum ersten Mal erwähnt und 1532 zum Sitz des Khans Sahib I. Giray und somit Hauptstadt des Khanats der Krim. Nach dem Russisch-Türkischen Krieg 1783 wurde es zu einer normalen Siedlung zurückgestuft, erst 1926 erhielt sie wieder den Status einer Stadt.
Bis zur Deportation der Krimtataren unter Stalin am 18. Mai 1944 war Bachtschyssaraj einer von drei Orten - neben Karasubazar (heute Bilohirsk) und Aluschta - mit einer krimtatarischen Mehrheit.
Verwaltungstechnisch gliedert sie sich neben der eigentlichen Stadt noch in die Siedlung städtischen Typs Nautschnyj.
Söhne und Töchter der Stadt
-
Mustafa Abdülcemil Kirimoglu (* 1943), Politiker und Menschenrechtler
-
Edige Mustafa Kirimal (1911–1980), türkischer Politiker krim-tatarischer Herkunft
-
?smail Gasprinski (1851–1914), Pädagoge, Verleger und Politiker
Weblinks
Commons: Bachtschyssaraj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien